erstellt und mir freundlicher Weise für die hiesige
Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank Babs.
Vorkommen:
Westliches Sonora und äußerster Nordwesten von Sinaloa, Mexiko.
Beschreibung:
23-25
| Dorsalschuppen
| (Rückenschuppen)
213-225
| Ventralia
| (Bauchschilde)
47-56
| Subcaudalia
| (Schwanzschilde)
7-8
| Supralabialia
| (Schuppenreihe oberhalb des Maules)
9-10
| Sublabialia
| (Schuppenreihe unterhalb des Maules)
|
| (Thissen & Hansen 1996)
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Die Schwarze Königsnatter ist komplett schwarz, nur auf der Kopfunterseite können kleine weiße Flecken
sichtbar sein.
Laut Literatur wird sie bis 100 cm lang, was ich aber nicht ganz bestätigen kann. Meine Tiere sind beide
3 Jahre alt. Das Männchen misst 110 cm und das Weibchen sogar stattliche 120 cm und bedenkt
man, dass Schlangen bis zu ihrem Lebensende wachsen (wenn auch nur wenig) dann sind das sicher
nicht die Endmaße.
Die systematische Einordnung von Lampropeltis getula nigrita:
Klasse | Kriechtiere (Reptilia)
Unterklasse | Schuppenkriechtiere (Lepidosauria)
Ordnung | Eigentliche Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung | Schlangen (Serpentes)
Zwischenordnung | Nattern- und Vipernartige (Xenophidia)
Familie | Nattern (Colubridae)
Unterfamilie | Land- und Baumnattern (Colubrinae)
Gattung | Königsnattern (Lampropeltis)
Art | Mexiko-Königsnatter, Kettennatter (L. getula)
Unterart | Schwarze Mexiko-Königsnatter (L. g. nigrita)
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Haltung und Wissenswertes:
Die Schwarze Königsnatter ist eine ziemlich unkomplizierte und relativ einfach zu haltende Schlange. Allerdings
hat auch sie gewisse Ansprüche die Voraussetzung für die erfolgreiche Haltung und vielleicht auch Zucht sind.
Die Mindestmaße eines Terrariums für ein adultes Tier sind etwa 80x60x50cm (lxbxh).
Dieses Becken wird mit zumindest einer Versteckmöglichkeit, einer Wasserschüssel und eventuell einer
Klettermöglichkeit ausgestattet.
Als Bodengrund ist Reptibark, aber auch Buchenhack zu empfehlen. Von Humus ist abzuraten, da dieser
wenn er nicht feucht gehalten wird zu stauben beginnt.
Das Wasserbecken sollte zumindest groß genug sein, daß die Schlange vollständig darin Platz findet.
Die Schwarze Königsnatter badet zwar ziemlich selten, allerdings sollte man ihr dieses Vergnügen nicht verwehren.
Die Klettermöglichkeit ist zwar nicht zwingend, da die Schwarze Königsnatter ein Boden bewohnendes Tier ist,
hie und da klettert sie aber trotzdem gerne mal darauf herum, sicher auch weil sie so einen besseren Blick
auf den Pfleger und die Umgebung außerhalb ihres Terrariums hat.
Sie ist ein sehr neugieriges und
beißunfreudiges Tier, das ich auch ohne weiteres an Anfänger weiterempfehlen kann.
Jungtiere brauchen oft ein Jahr um sich an ihren Pfleger zu gewöhnen. In diesem Zeitraum gibt sie bei
Kontakt auch gerne ein ziemlich übelriechendes Sekret aus ihrer Kloake ab.
Dieses Verhalten stellt sich aber mit einem Alter von etwa einem Jahr ein und nach dieser anfänglichen
„Unannehmlichkeit“ wird man viel Freude mit dieser schönen Schlange haben.
Gebissen wird man aber so gut wie nie, außer man riecht nach Maus oder reizt das Tier so lange bis es doch zubeißt.
Schwarze Königsnattern sich auch für ihr außerordentlich unkompliziertes Fressverhalten bekannt. Ich
persönlich kenne keine die jemals das Futter verweigert hätte. Lediglich in der Paarungszeit machen Männchen
eine Fresspause und die Weibchen während der Trächtigkeit. Sie fressen lebend sowie auch bereits totes
Futter und jegliche Art von Nagetieren in der passenden Größe wird als Futter akzeptiert.
Unerlässlich ist ein Wärmeplatz der mit einem Spot sichergestellt wird. An diesem Wärmeplatz sollten etwa
Temperaturen zwischen 32- 34 Grad herrschen. Der Rest des Terrariums hat etwa eine Temperatur von
25-28 Grad. Eine Nachtabsenkung auf etwa 20 Grad ist für den Stoffwechsel und damit auch für das
Immunsystem notwendig.
Die Luftfeuchtigkeit spielt eine untergeordnete Rolle. Ich halte meine Tiere bei etwa 45-50 % und sprühe
nur während der Häutungsphase alle 2 Tage, sodass kurzfristig eine Luftfeuchtigkeit von etwa 80% herrscht.
Auch die Einhaltung der Winterruhe ist zu empfehlen, womit wir beim Thema Zucht wären.
Zucht:
Logischerweise ist die Grundvoraussetzung für die Zucht ein geschlechtsreifes Pärchen.
Die Geschlechtsreife erreicht die Schwarze Königsnatter mit 4 Jahren.
Da die Schwarze Königsnatter kannibalisch ist, wird sie nicht nur getrennt gehalten, sondern sie halten auch
getrennt Winterruhe. Allerdings sollten in beiden Terrarien die gleichen Bedingungen herrschen und sie sind
auch gleichzeitig wieder aus der Winterruhe zu holen.
Nach 2 Wochen kann man das erste Futter anbieten. Meist zögert die Schlange dann kurz, packt aber dann
blitzschnell zu und erdrosselt ihre langverwehrte Beute, die sie auch schnell verschlingt. Während der
gesamten Paarungszeit sollte man täglich ins Terrarium sprühen um deutlicher den Frühling zu simulieren.
Nach einigen Wochen häuten sich die Tiere und nach einer weitern Fütterung und einer paar Tage darauf
folgenden Abkotung, können die Tiere zusammengesetzt werden.
Zumindest beim Erstkontakt sollte man sich auf jeden Fall die Zeit nehmen und zur Sicherheit ein Auge auf die
Tiere werfen. Meist beginnen sie innerhalb der nächsten halben Stunde mit der Paarung, aber man kann auch
nicht ausschließen, daß sie sich zum Fressen gerne haben.
Beschließt man die Tiere die nächsten 2-3 Wochen zusammen in einem Terrarium zu halten, ist es zu empfehlen
sie etwa einmal in der Woche getrennt !! zu füttern. Danach wartet man wieder die Abkotung ab und kann
sie nochmals zusammen setzen.
Zur Eiablage stellt man eine Legebox zur Verfügung. Über diese stellt man eine Korkröhre, damit das Weibchen
diese als sicher und geschützt ansieht.
Die Legebox fügt man so ins Terrarium ein, daß das darin enthaltene Substrat (angefeuchtetes Vermiculit ) eine
Temperatur von 27-28 Grad erreicht.
Nach einer einmonatigen Trächtigkeit legt das Weibchen voraussichtlich darin ihre Eier ab. Diese werden dann
bei 25-30 Grad inkubiert. Die durchschnittliche Inkubationszeit bei etwa 28 Grad beträgt zwischen 60 und 65
Tagen. Die Luftfeuchtigkeit muss knapp 100% betragen.
Die Jungtiere zieht man in Einzelhaltung auf, denn gerade die Jungen sehen keinen Unterschied zwischen
Maus und Schlange wenn sie Hunger haben.
Weiterführende Literatur:
- Thums, Markus (2004): Die Schwarze Mexiko-Kettennatter (Lampropeltis getula nigrita) im Terrarium. [ Reptilia ] (Münster) 9 (5): 72 - 75
- Außerdem: "Die Kettennatter (Lampropeltis getula)" von Dieter Schmidt, NTV in der "Art für Art" Reihe ( [ www.ms-verlag.de ])
- "Königsnattern - Lampropeltis" von Rainer Thissen und Helmut Hansen ( [ www.ms-verlag.de ])
Das Copyright © für Text und Fotos liegt bei BARBARA SCHUMACHER.
[ © philipp berg 2004 ]
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