Die systematische Zuordnungen sind bei den Schlangen, wie überall, eine schwierige,
umstrittene und beständig Änderungen unterworfene Angelegenheit.
Die Kornnatter galt lange als Art Elaphe guttata mit mehreren Unterarten. Im Jahr 2002 wurde die Gattung Elaphe einer Revision unterzogen, und die Kornnattern in die Gattung Pantherophis eingeteilt. Eine neue Arbeit zeigte, dass die Pantherophis-Arten in die ältere Gattung Pituophis gehören. Im Jahr 2008 wurden die Kornnatterarten wiederum in in die Gattung Pantherophis gestellt. Von dieser Einteilung unabhängig wurde die ursprünglich eine Kornnatter-Art in drei Arten aufgespalten. |
Kornnattern:
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Kornnattern sind ideale "Anfängerschlangen", was aber keinesfalls bedeutet, man müsste sich nicht gründlich über sie und ihre Bedürfnisse informieren!
Die beliebten Schlangen werden seit vielen Jahren erfolgreich in Terrarien gehalten und nachgezüchtet, den
sie vereinen viele Vorzüge: sie sind friedlich, lassen sich verhältnismäßig einfach halten
und erreichen eine angenehme Größe von 100cm bis 140cm (Rekordlänge über 180cm).
Kornnattern lassen sich sehr gut vermehren und züchten und so finden sich neben der "Naturform"
auch eine unüberschaubare Zahl an Farb- und Zuchtformen in den Terrarien.
Grund für die Namensgebung (im Englischen "corn snake") ist ihr häufiges Vorkommen in und an Korn- und Maisfeldern.
Ihre Beutetiere wie Mäuse und andere Nagetiere sind dort häufig anzutreffen und
bieten den nordamerikanischen Kletternattern somit eine gute Nahrungsgrundlage.
Die Tiere werden unter Terrarienbedingungen 15 bis 20 Jahre alt und werden als dämmerungs- und nachtaktiv
beschrieben. Der Pfleger bekommt die Tiere aber auch tagsüber zu Gesicht.
Die Ernährung mit (aufgetautem) Frostfutter (Mäusen) ist problemlos, lediglich Jungschlangen verweigern
zuweilen die Nahrung - ein Aspekt der beim Erwerb der Tiere bedacht werden sollte.
Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft (Burbrink 2002) gehören dem Kornnatterkomplex drei Arten an:
Die systematische Einordnung der Kornattern:
Klasse | Kriechtiere (Reptilia)
| Unterklasse | Schuppenkriechtiere (Lepidosauria)
| Ordnung | Eigentliche Schuppenkriechtiere (Squamata)
| Unterordnung | Schlangen (Serpentes)
| Zwischenordnung | Nattern- und Vipernartige (Xenophidia)
| Familie | Nattern (Colubridae)
| Unterfamilie | Land- und Baumnattern (Colubrinae)
| Gattung | (Pantherophis )
| Art | Prärie-Kornnatter (Pantherophis emoryi) (Baird & Girard, 1853)
| | Gewöhnliche Kornnatter (Pantherophis guttatus) (Linnaeus, 1766)
| | Slowinskis Kornnatter (Pantherophis slowinskii) (Burbrink, 2002)
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Burbrink, F. T. (2002): Phylogeographic analysis of the cornsnake (Elaphe guttata) complex as inferred from maximum likelihood and Bayesian analyses. - Molecular Phylogenetics and Evolution 25(3): 465-476.
Das Kornnatterterrarium
Die Ernährung der Kornnatter
Kornnattern fressen kleine Säugetiere (hauptsächlich Mäuse & Co.), Amphibien, kleine Reptilien und Vögel, sowie deren Eier.
Im Terrarium lassen sich die Schlangen problemlos mit Mäusen (Frostfutter) ernähren. Alternativ können auch Küken, Hamster
und Ratten passender Größe angeboten werden.
Kleineren Kornnattern werden Mäuse in entsprechender Größe verfüttern.
Der Ablauf einer Fütterung:
Die Nachzucht von Kornnattern
Downloads:
[ © Philipp Berg 2003 - 2009 ]
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Burbrink, F.T. & R. Lawson (2007): How and when did Old World rat snakes disperse into the New World?. - Molecular Phylogenetics and Evolution 43 (2007): 173–189.
Utiger, U., N. Helfenberger, B. Schätti, C. Schmidt, M. Ruf & V. Ziswiler (2002): Molecular systematics and phylogeny of Old and New World ratsnakes, Elaphe auct., and related genera (Reptilia, Squamata, Colubridae). – Russ. J. Herpetol. 9(2): 105-124.
Kornnattern sind verhältnismäßig anspruchslose Schlangen, man kann sie
unter einfachen Bedingungen halten, wie es häufig bei Züchtern in den USA getan wird.
Liebhaber aber bieten ihren Lieblingen ein größeres, mit Klettermöglichkeiten ausgestattetes
Terrarium.
Zu der Terrariengröße finden sich sehr unterschiedliche Angaben, "richtige" Angaben gibt es nicht.
Für ein oder zwei adulte Kornnattern sollte ein Terrarium aus meiner Sicht mindestens die Maße 100×60×80cm (L×T×H) haben.
Die Haltungstemperaturen liegen in der warmen Jahreszeit bei 24°C bis 28°C (Sonnenplatz bis 35°C), eine Nachtabsenkung bis auf
Zimmertemperatur ist in Ordnung.
Im Terrarium sollte ein Temperaturgefälle bestehen.
Die Luftfeuchte beträgt 40% bis 70%. Unregelmäßiges sprühen ist ausreichend. Eine Ecke des Terrariums kann leicht feuchter
gehalten werden.
Beleuchtet und Beheizt wird das Terrarium am besten mit einer Kombination aus Leuchtstoffröhre und (gesichertem) Heizstrahler.
Die Beleuchtungsdauer beträgt im Sommer 12Std. bis 16Std., im Frühjahr und Herbst 8Std. bis 10Std.. Auch mittels Bodenheizung
können die im Terrarium gewünschten Temperaturen erreicht werden, die erst genannte Methode ist aber vorzuziehen.
Die Einrichtung des Terrariums besteht standardmäßig aus Bodengrund (z.B. Terrarienerde), Verstecken, Wasserschale und Kletterästen.
Letztere müssen so befestigt werden, dass sie keine Verletzungsgefahr für die Tiere darstellen.
Exkremente sind gleich zu entfernen, dass Wassergefäß regelmäßig (zweimal die Woche) zu säbern.
Als Faustregel lässt sich sagen, dass junge Kornnattern alle vier bis sieben Tage, semiadulte alle sieben bis 14 Tage und adulte Tiere alle
zwei bis vier Wochen gefüttert werden sollten.
Hier ist ein Video zu sehen, wie eine adulte Kornnatter eine (tote) Maus schnappt und umschlingt: --> Video <--
Eine Winterruhe bei 8°C bis 10°C ist zu empfehlen, für eine erfolgreiche Vermehrung aber nicht notwendig.
Wenn man ein adultes (geschlechtsreifes) Kornnatterpärchen pflegt und dieses zusammen hält,
kann mit Nachwuchs gerechnet werden. Die Geschlechtsreife erreichen Kornnattern normalerweise im Alter zwischen 1 und 2 Jahren
(Weibchen sollten aber erst mit 2 bis 3 Jahren zur Nachzucht kommen!).
Paarungen finden in erster Linie im Frühjahr, nach der Winterruhe, statt.
Steht die Eiablage kurz bevor, stellt das Weibchen die Futteraufnahme ein und häutet sich noch ein Mal.
Die Konturen der Eier sind in diesem Stadium bereits mehr als deutlich zu erkennen.
Das Tier darf nun keinem unnötigen Stress ausgesetzt werden.
Dem Weibchen muss ein geeigneter Eiablageplatz
Es werden bei noch jungen Weibchen zwischen fünf und zwölf Eiern, bei größeren Tieren bis zu 30 Eiern gelegt.
Die Eier sollten kurz nach der Ablage, möglichst ohne das nun geschwächte
Weibchen zu stressen, aus dem Terrarium entnommen werden.
Kornnattern betreiben keinerlei Brutpflege und würden die Eier eher beschädigen. Nun bringt man das Gelege vorsichtig
in einem Inkubator unter. Dieser kann gekauft oder [ selbstgebaut ] sein.
Um die Eier auszubrüten sollten Temperaturen zwischen 26°C und 30°C herrschen. Der Mittelwert ist am günstigen.
Nachts ist eine Abkühlung um einige Grad empfehlenswert.
Nach etwa 60 bis 80 Tagen schlüpfen die Jungschlangen. Nach dem Öffnen des Eies verweilen sie dort noch ein
bis zwei Tage drinnen. Haben sie das Ei selbstständig verlassen werden sie in kleinen Gruppen oder einzeln in Aufzuchtterrarien
gesetzt. Nach etwa einer Woche häuten sich die Kleinen und ab da an kann ihnen ihre erste Nahrung in Form von Babymäusen
angeboten werden.
Futterverweigerung ist bei jungen Kornnattern nicht selten ein Problem. Es gilt die Gründe / den Grund
für dieses Verhalten zu betrachten. Zu nächst müssen die Haltungsbedingungen optimiert werden.
Häufig ist Stress der Grund der Nahrungsverweigerung. Die tiere dürfen nicht unnötig gestört werden.
Oft hilft es, die Jungschlangen gemeinsam mit einer Babymaus auf engem Raum (ausbruchssicher) zusammen zu sperren.
Weitere Möglichkeiten sind das Anbieten einer toten Babymaus mit geöffneter Schädeldecke und das Verwittern
mit dem Echsen- oder Hühnerfleischgeruch.